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Anton Bartl

Anton Bartl stammte aus Gilching, war 1897 geboren und gründete am 8. Mai 1951 das Baugeschäft Bartl in Tutzing. Bis zur beruflichen Selbständigkeit arbeitete er als Maurerpolier bei der Baufirma Rumiz in Tutzing.

Vor dem Krieg gehörte Bartl dem Arbeiter-Sportverein mit den roten Radlern an. Das Vereinslokal war damals beim Mühlhofer, dort gab es zu dieser Zeit auch noch einen Saal. Ebenfalls lange vor dem Krieg war Anton Bartl Mitglied der SPD. Das war auch der Grund, daß er, obwohl schon über 40 Jahre alt, zur Wehrmacht eingezogen wurde. Nach Kriegsende war er maßgeblich an Wiederaufbau und Organisation der örtlichen SPD beteiligt und viele Jahre deren Ortsvorsitzender. Seine Hilfe galt immer den sozial Schwachen, deren Interessen er sowohl als Gemeinderat (von 1947 bis zu seinem Tod 1971) wie auch als Kreisrat vertrat. Als Auszeichnung für seine Arbeit wurde ihm als zweitem Bürger von Tutzing die Bürgermedaille verliehen.

Johann-Kawasch

Johann Kawasch

Geboren am 7.6.1923 in Gross Lomnitz (Slowakai), SPD-Gemeinde- und Kreisrat, von 1977 bis 1986 Regierungsamtsrat im Kreiswehrersatzamt Weilheim, gestorben am 6.7.2000, beerdigt auf dem Westfriedhof in München.

Als einen „königlich bayerischen Bilderbuchsozialdemokraten“ bezeichnete der Bürgermeister Hans Kawasch bei der Übergabe der Bürgermedaille. Es beweist, wie sehr der am 7. 6.1923 in der Slowakei geborene, in seiner zweiten Heimat, in die er nach dem 2. Weltkrieg flüchten mußte, verwurzelt ist. Kriegsende als Soldat März ’45 in Ungarn, amerikanische Gefangenschaft bis Juni ’46. Suche nach der Familie, die mit der Zwangsevakuierung in alle Winde verstreut wurde – das sind Stationen eines Schicksals, das viele erleiden mußten, aber doch immer wieder bewegt, wenn die Betroffenen davon berichten. Hans Kawasch hat zwar vor dem Krieg das Abitur abgelegt, an ein Studium war danach jedoch nicht zu denken. Eine typische, wechselvolle Nachkriegslaufbahn führte ihn über den Maurerberuf, Bautechniker, Abendstudium an der Münchner Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie mit erfolg­reichem Diplom schließlich zur Bundeswehrverwaltung, in der er bis ’86 als Regierungsamtsrat tätig war.

Nach Tutzing zog die Familie 1964. In der Gemeinde hat sich Hans Kawasch in vielfältiger Weise für die Interessen seiner Mitbürger eingesetzt. Für die SPD gehörte er 18 Jahre lang dem Gemeinderat an und hat sich hier vor allem um die Ordnung der Finanzen und soziale Belange gekümmert. Ein besonderes Anlie­gen waren ihm die Städte-Partnerschaften mit Bagneres de Bigorre und mit Balatonkenese; sicher auch Folge seiner Erfah­rungen mit schlimmen Fehlern, die beim Zusammenleben ver­schiedener Nationen gemacht wurden und werden. Dazu paßt auch, daß er sofort, als die Spätaussiedler ab ’90 im Seehof untergebracht wurden, diese mit Rat und Tat unterstützt und ihnen den Weg geebnet hat für das Einleben in der neuen Heimat. Der Platz reicht nicht aus, sein Engagement vollständig zu beschreiben. Er hat sich ja auch noch nicht zur Ruhe gesetzt, sondern bekleidet bis heute das Amt des stellvertretenden Vorsit­zenden der Karpatendeutschen Landsmannschaft der Slowakei. Kawasch, auch ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz am Band, wünscht sich, daß die Mitbürger manchmal weniger vom Staat verlangen, sondern sich fragen, was sie für die Gemeinschaft tun können.

Wenige Tage nach der Ehrung durch die Gemeinde feierte er den 75. Geburtstag. Ein Anlaß mehr, ihm für die Zukunft alles Gute zu wünschen. Der Dank und die Anerkennung für seine Arbeit schließen seine Frau Margarete ein, die sein Engagement immer mitgetragen hat.

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Siegfried Kirsch

Siegfried Kirsch, der in Danzig geboren wurde und in Bad Köstritz das Maurerhandwerk erlernte, kam 1957 nach Tutzing. In der Seegemeinde lernte er Wilma Bartl, die Tochter des Maurermeisters Anton Bartl, kennen. 1961 heirateten die beiden. Nach bestandener Meisterprüfung und absolvierter Fachschule für Bautechnik, übernahm Kirsch bald die Firma seines Schwiegervaters und führte sie erfolgreich weiter. Bald brachte sich Kirsch auch für die Gemeinde ein. Im Jahre 1966 wurde er SPD-Mitglied. Bei der Kommunalwahl 1972 wurde er in den Gemeinderat gewählt, dem er bis 2002 angehörte. Kirsch engagierte sich besonders im Bau-, Sport-, Gewerbe und Ortsplanungsausschuß. Einige Jahre war er auch Referent für Ortsplanung.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat verlieh ihm die Gemeinde 2003 die goldene Bürgermedaille.

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Gerhard Scholten

Gerhard Scholten, geboren in München, galt als Mann des Ausgleiches und der Toleranz. Er war von 2002 bis 2006 Vorsitzender des Ortsvereines Tutzing.

Nach seinem Jurastudium war er zunächst einige Jahre Rechtsanwalt in München. Sodann nahm er seine über fast dreißig Jahre dauernde Tätigkeit in der Personalabteilung der BMW AG in München auf, leitete dort die Abteilung Betriebsverfassungs- und Arbeitsrecht , war ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht, Landesarbeitsgericht und Verwaltungsgericht München und erhielt wegen seines großen Engagements die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland.

In den letzten Jahren vor seinem Ruhestand leitete er die Personalabteilung der Treuhand Niederlassung in Halle an der Saale, wo er sich in der wenig verbleibenden privaten Zeit aus Leidenschaft für den Aufbau des Denkmalschutzes in Sachsen-Anhalt einsetzte.

Gerhard Scholten lebte mit wenigen Unterbrechungen seit 1957 in Tutzing. In den Jahren 1970 bis 1975 war er unter anderem Gemeinderat der SPD in der Marktgemeinde Holzkirchen, Kreis Miesbach.

Sich politisch zu betätigen, war Gerhard Scholten immer ein wichtiges Anliegen, ein Erbe, welches er von seinem Großvater, Herrn Dr. Hermann Fischer, übernommen hatte. Dr. Hermann Fischer zählte neben Friedrich Naumann zu den Gründungsmitgliedern der DDP und war während der Weimarer Republik von 1920 bis 1932 Abgeordneter der Liberalen im Reichstag.

Gerhard Scholten war ein Mann, der sich für Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie einsetzte und der sich stets, so auch in Tutzing, um Fairness im politischen und sozialen Leben bemühte.